SENDEN. Bis zu den Sommerferien ist es noch lange hin. Das mag jedenfalls einigen Eltern so vorkommen. Denn bei der Frage, an welcher Schule es für ihre Sprösslinge nach der Grundschule weitergehen soll, haben Mütter und Väter offenbar nicht so eine große Eile. Die Anmeldewochen der weiterführenden Schulen in Senden sind zwar gerade zu Ende gegangen. Das Bild, das sich jetzt zeigt, ist aber längst nicht abschließend. Für 30 künftige Fünftklässler aus Senden liegen noch gar keine Angaben vor, wie die Schullaufbahn fortgesetzt werden soll, betont Holger Bothur, Beigeordneter und Fachbereichsleiter Zentrale Dienste/Bildung/Freizeit der Gemeinde Senden, der davor warnt, den jetzigen Stand vorschnell zu interpretieren. Dennoch ist eines erkennbar: Das Joseph-Haydn-Gymnasium hat in der Gunst der Eltern in Senden die Nase vorn.
Es verzeichnet 101 Anmeldungen, was für Schulleiter Frank Wittig Grund zur Freude und Ansporn ist. „Das ist eine schöne Zahl“, bekundet er im Gespräch mit unserer Redaktion. Wittig führt die hohe Akzeptanz auf eine Vielzahl von Gründen zurück. Dazu gehören Lage, Architektur und technische Ausstattung der Schule. Hinzu kommt das Profil als MINT-EC-Schule, die aber auch außerhalb der Naturwissenschaften breit aufgestellt sei. „Wir bieten viel“, so Wittig. Das Repertoire des Gymnasiums und die Freude seines Teams an der Wissensvermittlung – beides sei bei den Infoveranstaltungen auch rübergekommen. Dies habe der Schulleiter aus der Elternschaft widergespiegelt bekommen. Als Vorteil werde von vielen auch die Überschaubarkeit einer Schule, die auf 700 Schüler zusteuere, betrachtet, gegenüber den großen Gymnasien in Münster oder Gesamtschulen, so Wittig. Überzeugt wurden nicht nur Eltern (und deren Kids) aus Senden und Albachten, sondern auch eine Handvoll aus Appelhülsen. Das JHG – das im Vorjahr 110 Anmeldungen verzeichnete - bildet im Schuljahr 2024/25 zum dritten Mal in Folge vier Eingangsklassen.
Darauf, dass das Anmeldeverfahren noch im Fluss ist, weist auch Ulrike Machers, Leiterin der Geschwister-Scholl-Schule, hin. Sie verzeichnet bis jetzt 64 Anmeldungen, von denen einige eintrudelten, als die Anmeldewoche schon zu Ende war. Damit bleibt die Realschule, deren aktueller fünfter Jahrgang 89 Schülerinnen und Schüler umfasst, bislang unter dem Vorjahreswert. „Angebot und Geist“ der Schule kämen bei den Eltern gut an, versichert Machers. Sie geht deshalb davon aus, dass sich die Zahlen noch „solide stabilisieren“, sodass die Geschwister-Scholl-Schule wieder dreizügig startet. Was das Lernen und Lehren erleichtert, denn die Klassenstärke würde dann kleiner ausfallen als bei den jetzigen Fünftklässlern, die ebenfalls in drei Klassen unterrichtet werden. Die Bindungsquote bezeichnet die Schulleiterin als hoch, denn von den Grundschulen in Senden seien fürs kommende Schuljahr 62 Realschulempfehlungen ausgesprochen worden.
Nur als Zwischenstand betrachtet auch Dirk Börger, Rektor der Edith-Stein-Schule, das Ergebnis der Anmeldewoche. Danach haben sich 24 Familien für die Hauptschule in Senden entschieden. Börger erwartet, dass die Zahl von 28 Schülern, die derzeit den fünften Jahrgang bilden, wieder erreicht wird. Aus dieser Klassenstärke würden wieder zwei Lerngruppen gebildet, was gute Voraussetzung dafür bietet, dass die Schüler ihre Stärken finden und entwickeln. „Die Eltern, die zu uns kommen, bestätigen, dass die Schule einen guten Ruf hat“, sieht sich Börger darin bestärkt, Kurs zu halten bei der Ausrichtung der Schule, die Wert legt auf einen hohen Praxisbezug und Berufsorientierung. Doch auch höhere Schulabschlüsse seien dank Durchlässigkeit erreichbar. Während die Hauptschule ab der Klasse 7 wächst, weil sie Schüler aufnimmt, die von einer anderen Schulform wechseln, empfiehlt Börger den Start in der Hauptschule, von der aus noch alle Wege offen seien.
von Dietrich Harhues